Das Schreiben auf akademischem Niveau ist eine Kunst. Nicht jeder, der mit einem Thema vertraut ist, kann es auch in klaren, präzisen Formulierungen derart wiedergeben, dass es für andere verständlich wird. Manchmal liegt es einfach an der Natur der Sache, dass akademische Texte nicht ohne Weiteres verständlich sind. Und trotzdem—oder vielleicht gerade deshalb—ist es wichtig, dass wir vor allem in der Geisteswissenschaft auch in der Kunst des Schreibens Meisterschaft erringen. Um diesen Blogpost nicht unnötig aufzublähen, beschränke ich mich auf die zehn häufigsten Fehler und deren Vermeidung.
1.Rechtschreibfehler
Die häufigsten und offensichtlichsten Fehler in akademischen Texten sind Rechtschreibfehler. Sie können den Eindruck erwecken, als habe der Autor nicht genug Sorgfalt walten lassen oder sei einfach unprofessionell. Um Rechtschreibfehler zu vermeiden, ist es unerlässlich, den Text mindestens dreimal zu lesen und ab und zu auch ein Rechtschreibprogramm ans Werk gehen zu lassen. Mindestens ebenso wichtig ist es, den Text einmal laut vorzulesen. Das Vorlesen allein kann schon helfen, unerkannte und auch ungeduldige Fehler zu finden.
2.Grammatikfehler
Unverständlichkeit durch Grammatikfehler tritt dann auf, wenn etwas nicht korrekt zum Ausdruck gebracht wird. Das kann sich auf verschiedene Aspekte des Textes beziehen, beispielsweise auf die Verben, die in den richtigen Formen stehen müssen; auf Sätze, denen die richtige Bauart zu eigen sein sollte; oder auf Präpositionen, die sich nicht nur um einen Text, sondern auch um einen Satz gruppieren können. Sie umschreiben eine Verbindung, die entweder klar ist oder nicht. Verständlichkeit hat mit Klarheit zu tun oder mit der Varietät der möglichen Verbindungen, die um den Text und die Satzteile kreiseln können.
3.Unklare Ausdrucksweise
Klarheit und Präzision in der Formulierung sind unerlässlich für akademische Texte. Wenn eine unklare oder schwammige Formulierung den Leser verwirrt, wird auch der Inhalt des Textes unklar. Eine häufige Ursache für Unklarheit in einem Text ist die Verwendung von Fachbegriffen und das Bilden von langen, komplizierten Sätzen, die mit vielen Nebensätzen aufgezogen werden. Dabei ist zu bedenken: Ein klar formulierter Satz hat eine klare Aussage.
4.Übermäßiger Gebrauch von Passiv
Übermäßiger Gebrauch des Passivs kann Texte schwer lesbar und unpersönlich machen. Obwohl das Passiv in wissenschaftlichen Arbeiten oft verwendet wird, sollten Autoren vorsichtig sein, es nicht zu übertreiben. Das Aktiv ist normalerweise klarer und direkter. Ein Wechsel vom Passiv ins Aktiv kann oft einen schwerfälligen Text auflockern.
5.Fehlende Struktur
Es ist von höchster Notwendigkeit, dass ein Text leserlich, verdaulich und verständlich ist. Diese Bedingungen sind dann erfüllt, wenn:
- der Text einen klaren Abschnittsaufbau hat,
- der Text eine klare und sinnvolle Ordnung hat (also in einem guten Sinne „geordnet“ ist),
- der Text sinnvoll gegliedert ist, das heißt, wenn man von „Überschrift“ zu „Überschrift“ und dann von „Absatz“ zu „Absatz“ springt, bleibt der Leser in einem aufmerksamen Zustand.
6.Mangelnde Kohärenz
Kohärenz betrifft die logische Verbindung von Sätzen und Absätzen innerhalb eines Textes. Ist ein Text kohärent, so ist auch der Gedankengang, der sich von Satz zu Satz und von Absatz zu Absatz entfaltet, leicht nachzuvollziehen. Eine mangelnde Textkohärenz kann mit Hilfe von Kohäsionsmitteln und einer klaren Textstruktur verbessert werden.
7.Unzureichende Quellenangaben
In Universitätsarbeiten ist die korrekte Angabe der Quellen das A und O. Wer in dieser Hinsicht patzt, kann ungewollt in den Verdacht des Plagiierens geraten, und das – so viel steht fest – ist wirklich kein Ruhmesblatt. Die wissenschaftliche Integrität erfordert eine sorgfältige Behandlung der Quellenangaben.
8.Übermäßige Verwendung von Jargon
Obwohl es in vielen Disziplinen unumgänglich ist, prägnant und sachlich spezifischen Jargon zu verwenden, kann eine übermäßige Verwendung dieser Termini in akademischen Texten deren Verständlichkeit und Lesbarkeit erheblich beeinträchtigen. Fachbegriffe sollten nur verwendet werden, wenn sie notwendig sind, und klar erklärt werden.
9.Fehlende Argumentationslinie
Eine nachvollziehbare Argumentationslinie ist für den akademischen Text unverzichtbar. Zu oft aber, wie man es unter Autoren sagt, verlieren diese den roten Faden und springen zwischen verschiedenen Themen hin und her. Eine zentrale These zu Beginn des Schreibprozesses formulieren hilft, den Text klar zu strukturieren.
10.Vernachlässigung der Schlussfolgerung
Der Schluss ist ein unerlässlicher Teil jeden akademischen Textes. Hier wird das Gelernte zusammengefasst und auf die Hauptpunkte fokussiert, sodass der Leser mit einer klaren Botschaft entlassen wird. Ein prägnanter und strukturierter Schluss verleiht dem Text Nachdruck.
Fazit
Übung und Detailgenauigkeit sind die Grundlagen des akademischen Schreibens. Wer häufig schreibt und aufmerksam auf die Ereignisse in seinem Leben und auf seine Gedanken achtet, wird eine Art „Übersetzung“ seiner Erfahrungen und Ideen in Sprache und Schrift entwickeln. Diese Art des Schreibens ist keine andere als die des Akademischen.